Es folgt der bisherige Bericht vom 07.03.2015.
Von bestimmten Personen aus den Networker-Kreisen wird ein neues Investment-System stark beworben. 50% in 5 Wochen seien möglich, man müsse niemanden anwerben. (z.B. Rene Hille)
Nach eigenen Angaben handelt es sich um erfolgreiche Banker mit Sitz in Saudi-Arabien. Ein Impressum fehlt. Bei all den finanziellen Fallen (Vermögensverwaltung und Investment-Vermittlung ist in Deutschland ein zulassungspflichtige Tätigkeit!) wird es Gründern sehr schwer gemacht, gute Ideen schnell und unkompliziert umzusetzen. Dennoch halte ich das Vorgehen für fragwürdig, denn man will von Ihnen immerhin 250€ bis 5000€ als Einzahlung.
Es gibt hauptsächlich drei offizielle Fundstellen im Netz: binary-expert-signals_com, ein Facebook-Profil "BES Signals" (profile.php?id=100008945717894) sowie eine Firmenseite bei Facebook "/binary.expert.signals". Überall werden kitschige Platzhalter-Fotos verwendet, um bloß keine echten Einblicke in die Firma zu liefern. Offen auftreten tun nur die Vermittler.
Erfolgreiches Trading geschieht nicht über Nacht, sondern erfordert jahrelange Erfahrung und ein gutes Risikomanagement. Der Forex-Markt ist ein Binäre Optionen haben den Vorteil, dass Gewinn oder Verlust schon beim Einstieg fest stehen. Man ist dann nur noch auf die Zuverlässigkeit des Brokers angewiesen, dass alle Börsenkurse richtig gestellt werden. Es soll nämlich Banken geben, die gegen ihre eigenen Kunden wetten. Auch wichtig: Das Konto kann bei binären Optionen nicht unter 0 gehen (Lachen Sie nicht - im Januar ist es einigen Leuten passiert, dass ein 3000€ Investment zu 150 000€ Verlust geführt hat, weil sie bei einem Forex- oder CFD-Broker Kunde waren, der bei den Währungsturbulenzen nicht rechtzeitig die Reißleine gezogen hat).
Nach oben hin kennt die Börse auch kein Limit - zwar sind einzelne Binary Options zwar begrenzt, doch durch mehrere Gewinne hintereinander kommt auch hier schnell ein Zinseszins-Effekt zustande, der das Trading sehr lukrativ machen kann. Doch das setzt eine Glückssträhne voraus. Denn um 50% Verlust auszugleichen braucht man mehr als 100% Gewinn (Gebühren + Verlust). Die Mathematik arbeitet manchmal eben gegen einen. Ich kenne aber durchaus sehr erfolgreiche hauptberufliche Trader. An den Währungsmärkten gilt: Der Gewinn des Einen ist der Verlust des anderen. Die Homepage weist ganz offen auf Risiken hin, betont aber, dass es nur sehr gering sei und man solide wirtschafte. Auch sonst distanzieren sich die Macher von unseriösen Geschäftsgebaren wie überhöhte Gewinnversprechen und dergleichen.
Beweise werden nicht vorgelegt. Die bisherige Performance der Hintermänner bleibt also im Dunkeln. Für manche Märkte (z.B. Forex) gibt es unabhängige Plattformen, auf denen man seine Handelserfolge leicht nachvollziehbar und unfälschbar hinterlegen kann. Zahlungsabwickler perfectmoney.com Nicht selten kommt es vor, dass ein unregulierter Payment-Provider Konten einfriert oder sogar pleite geht. Auch Gebühren können Gewinne schnell auffressen. Man ist angehalten, möglichst viel Geld zu investieren, da so der Gewinn von 10% (kleinstes Paket) auf 100% (Platin-Paket) steigen könne. Für jeweils 5 Wochen. Somit ergibt sich rechnerisch ein Jahresverdienst von 51 200%, wenn man alle Gewinne reinvestiert (kein Scherz! Aus 5 000€ werden nach einem Jahr theoretisch 512 000€, wenn alle Gewinne gezahlt werden! Ich bin Informatiker und kenne mich mit den Zahlen einigermaßen aus).
Den Vermittlern werden bis zu 50% Provision vom Gewinn versprochen, sofern sie mindestens eine bestimmte Summe vermitteln. Wie das funktionieren kann, ohne dem Kunden etwas wegzunehmen? Es müssen intern sehr hohe Gewinne erwirtschaftet werden, um sowas wirtschaftlich aufrecht zu erhalten.
Da ich in den letzten Jahren schon etliche Schneeballsysteme aufgedeckt habe (Danke auch an meine Informanten) kenne ich die Machenschaften schon recht gut. Leider gibt es anfangs immer nur wenige Beweise, sondern nur Indizien. Denn solange der Geldstrom nicht versiegt, kann ein Pyramidensystem seine Zahlungen problemlos aufrecht erhalten.
Was auf jeden Fall für BES spricht: Man muss nicht investieren, um Vermittler zu werden. Das ist ein großer Unterschied zu den üblichen Network-Marketing-Unternehmen.
Die Handelssignale werden nicht herausgegeben, sondern man soll das Geld in die Firma einzahlen. Man hat also keinerlei Einblick, was intern wirklich passiert und ob die Gewinne erwirtschaftet werden oder wie hoch diese sind. Das kann ein Warnsignal sein. Auf der anderen Seite wird versprochen, dass die Einzahlungen (sofern möglich) nach 3 Wochen ausbezahlt werden. Insofern hätte man keine lange Verpflichtungen einzugehen und könnte das Geld direkt aus dem Konto herausnehmen. Typisches Merkmal von Anlagebetrügern ist, dass man das Geld so lange wie möglich drin lässt - bis es zu spät ist.
Der Forexhandel ist ein Milliardenmarkt, doch da die Binäroptionen-Broker meines Wissens nach in der Regel ein Handelslimit haben ist es unwahrscheinlich, dass ein Konto allein alle Kundengelder verwalten kann, zumal von Einzahlungs-Limits keine Rede ist. Vor allem frage ich frage mich: wenn die Trader so erfolgreich sind, warum behalten sie ihre Strategie dann nicht für sich selber? Es kann schon Gründe geben, warum man Gelder einsammelt, aber ungewöhnlich ist es schon. Zumal ja recht hohe Gewinne anvisiert werden.
Es klingt sehr verlockend. Erfahrungsberichte sind noch sehr rar, und einige Kritikpunkte sind nicht von der Hand zu weisen. Dennoch kann ich derzeit kein abschließendes Urteil fällen. Über nähere Hinweise bin ich dankbar.
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