Collect Inkasso GmbH und Europa Inkasso GmbH - Vorsicht, Betrug!

Hinweis: Dieser Artikel möchte kein abschließendes Urteil fällen, ob der Telediensteanbieter und sein Inkassounternehmen betrügerisch handeln, bzw. ob Ihre Rechnung/Mahnung rechtmäßig ist. Es handelt sich nur um eine Hypothese (+Abwehrtipps) anhand gängiger Fälle. Vieles deutet darauf hin, dass die Forderungen unberechtigt sind.
Es ist offenbar eine sehr umtriebige Betrügerbande am Werk, die massenweise Leute abzockt. Angeblich seien zwei Hintermänner bereits geschnappt worden. Die Bundesnetzagentur war nicht untätig und hat offiziell verkündet, dass die Geldeintreibung illegal ist.

Letztes Update: 15.12.2014: Die Abzocke hat einen neuen Namen: Collect Inkasso hat ebenfalls einen Briefkasten in der Billy Wilder Promenade 40. Der Inhalt ist der gleiche. Es geht derzeit meistens um den "Dienst" mms24.info, den ich weiter unten bereits erklärt habe.

Update: 30.11.2014: Es gibt eine neue Masche, um an Adressen zu kommen. Man wird per SMS aufgefordert, die Seite www.mms24.info aufzurufen und dort seine Daten einzugeben, um "die Nachricht eines Freundes" sehen zu können.

Update 15.11.2014: Seit kurzem werden auch längst verstorbene Familienmitglieder angeschrieben. Meine Tipps zu diesen Fällen finden Sie am Ende der Seite.

Update 03.11.2014 Wow, dieser Artikel hat eingeschlagen wie eine Bombe! Glauben Sie mir, Sie sind nicht allein! Ich habe mir die Mühe gemacht, ein Musterschreiben zu verfassen. Einfach im gelben Kasten die Email-Adresse eintragen und es wird sofort zugeschickt.

Sie haben ein Schreiben erhalten von der Europa Inkasso GmbH mit Briefkastenadresse Billy-Wilder-Promenade 40 14167 Berlin? Kurz vorweg: Alles wird gut. Ich erkläre ausführlich, warum...

In derartigen Schreiben (Beispiele siehe unten) wird enorm viel Druck aufgebaut, z.B. mit der Anschuldigung einer Straftat, peinliche Sex-Hotlines oder negative Schufa-Einträge. Sie sollten wissen: Ohne einen richterlichen Beschluss müssen Sie niemandem etwas bezahlen und niemanden in Ihre Wohnung lassen.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob sie etwas gebucht haben, dann bewahren Sie erst einmal Ruhe. Der Briefterror geht wahrscheinlich noch einige Zeit weiter, wie ein Betroffener schreibt:
"Heute kam die 6te Rechnung,ebenfalls von Europa Inkasso. In der Rechnung steht , dass sie jemanden vorbeischicken(Datum und Uhrzeit steht dabei).was soll ich tun?"
Nach einem Kurzen Einschub gehts weiter mit der Erklärung...

Lassen Sie sich nicht einschüchtern! Wie Sie das nervige Inkasso mit nur einem Brief ruhig stellen!

Anstatt sich lange mit dem Papierkram herumzuärgern, können Sie auch mit einem einfachen Musterschreiben Ruhe einkehren lassen. Kostenlos für meine Leser des Verbraucherschutz-Reports! Mit der Anmeldung erhalten Sie sofort:

Die genauen Formulierungen, mit denen Sie die Betrüger in Angst und Schrecken versetzen!
Persönliche Hilfe für Ihre Probleme, sowie Antworten auf häufige Fragen

Außerdem schreibe ich in unregelmäßigen Abständen über Themen wie:

Wovon man lieber die Finger lassen sollte und welche Produkte ihr Geld wirklich wert sind
Verblüffende Tipps für den Alltag wie z.B. Knöllchenabwehr, Steuertricks, kostenlose Handyflatrates, Rückkaufwerte von Lebensversicherunen retten, ... finanzielle Fallen

Circa 1-2 mal im Monat in Ihrem Email-Postfach. Kein Bullshit, nur Nützliches! Es können hin und wieder Partnerangebote enthalten sein, wenn diese einen wirklichen Mehrwert oder bieten. Außerdem schreibe ich auch gerne über Gesundheitsthemen, hochwertige Lebensmittel und alles andere, was das Leben lebenswert macht.


Ja, ich möchte kostenlos das Musterschreiben

Disclaimer: Alle diese Dienste sind kostenlos. Sie haben keinen Rechtsanspruch auf 2 Emails pro Monat. Datenschutz mir wichtig.

Sind die Inkasso-Briefe nur leere Worte oder muss man sich ernsthaft Sorgen machen?
Erst wenn ein gerichtlicher Mahnantrag eingeht, sollte man ernsthaft tätig werden. Es könnte nämlich auch vorkommen, dass jemand fremdes in Ihrem Namen einen Vertrag geschlossen hat - der dann aber nichtig ist. Wenn die Luft dünn wird, bieten manche Betrüger auch an, einen Teil der Forderung nachzulassen oder in Raten zu zahlen. Verhandeln Sie nicht mit kriminellen Erpressern! Bestenfalls fordern Sie schriftlich eine Original-Rechnung mit Beweis der Inanspruchnahme an (es gibt wahrscheinlich keinen! Wenn doch, dann schicken Sie eine Anfechtung nach §119 BGB Irrtum). NIEMALS das beigefügte Formular zum Antworten nehmen! Im "Kleingedruckten" erkennen Sie die volle Forderung bedingungslos an! Seien Sie extrem zurückhaltend mit Schutzgeldüberweisungen, denn das Geld können Sie vermutlich nicht mehr zurück erhalten. Wenn die es ernst meinen, können die vor dem Amtsgericht um das Geld streiten. Dort landet der Fall nämlich, wenn man auf einen gerichtlichen Mahnantrag Einspruch erhebt. Den Mahnantrag kann jedermann online ausfüllen (gegen Gebühr) und ans zuständige Amtsgericht schicken. Der Mahnantrag selbst hat aber keinerlei Rechtskraft, solange innerhalb der Frist widersprochen wird.

Pikant: Das Unternehmen gibt eine bulgarische Steuernummer an: BG203161412 und auch das Konto BG59STSA93000021983108 und BG17STSA93000022050600 ist offensichtlich in Bulgarien. Als Referenz wird die Handynummer angegeben, die sie irgendwie in Erfahrung gebracht haben. Laut einem Online-Blog wird man oft mit einer unangeforderten SMS in die Falle gelockt, eine teure Premium-Rufnummer zu wählen, damit die Betrüger einen Einzelverbindungsnachweis haben. An Ihre Adresse kommt man dann vermutlich, indem sich ein Callcenter als DHL Postcenter ausgibt und eine unvollständige oder unleserlichen Adresse auf einem Paket bemängelt (das sind Profi-Abzocker; die wissen, wie ihre "Kunden" ticken). Außerdem ist jede gewerbsmäßige Kontaktaufnahme ist als solche zu kennzeichnen und telefonische Anrufe erfordern außerdem Ihre vorherige Einwilligung - es ist davon auszugehen, dass diese Einwilligung nicht vorliegt.

Weil viele Leute sich anhand dieser Angaben wiedererkennen und Angst vor Konsequenzen haben, starten die Abzocker einfach einen Versuch, Ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die wenigsten Inkassos gehen vor Gericht, denn dort würden die mit dieser Forderung nicht durchkommen, weil die Vorgehensweise meiner Meinung nach gegen die guten Sitten verstößt. Bei am Telefon abgeschlossenen Verträgen muss Ihnen außerdem das Unternehmen nachweisen können, dass Sie eine ordnungsgemäße Widerrufsbelehrung erhalten haben. Hat man diese nicht erhalten, verlängert sich die Widerrufsfrist.

Eine Rechnung muss zudem immer auch die erbrachte Leistung und den Leistungszeitpunkt enthalten. Die Firma steht in der Beweispflicht. (Auch das Registergericht muss laut Gesetz auf jedem Brief stehen - tut es aber nicht, sondern nur eine ausländische Registernummer). Waren Sie zum angeblichen "Tatzeitpunkt" möglicherweise gar nicht zu Hause und kommen gar nicht als Täter in Frage? Oder haben Sie vielleicht in letzer Zeit einen Anruf in Abwesenheit erhalten, den Sie zurückgerufen haben? Kam dann eine Sexhotline und Sie haben sofort wieder aufgelegt? Das unerwünschte Anklingeln von Verbrauchern ist aus gutem Grund verboten. Lesen Sie unbedingt auch diese ausführliche Seite zum Thema.

Lassen Sie sich nicht für Dumm verkaufen, egal wie bedrohlich die Briefe klingen. Eine “Ankündigung des gerichtlichen Mahnbescheides”, in der mit Folgen à la “geeigneten Zwangsvollstreckungsmaßnahmen wie z.B. Sachpfändung durch den Gerichtsvollzieher vor Ort, Gehalts- und/oder Kontopfändung” gedroht wird ist nichts anderes als ein verzweifelter Hilferuf eines zahnlosen Papiertigers. Wenn die sich bei ihrer Sache so sicher wären, dann hätten die das schon längst getan! Sofortige Abhilfe für Ihre Seite schafft normalerweise bloß ein richtiges anwaltliches Schreiben, welches im Erfolgsfalle rund 50€ kostet, die Sie auslegen müssen und wahrscheinlich nicht mehr zurück bekommen. Daher empfehle ich den Sparfüchsen unter Ihnen lieber, die Firmen auflaufen zu lassen. Ich rechne nicht damit, dass es vors Gericht geht. Oftmals fehlt den Eintreibern die Adresse, weswegen die jeden Tag Terroranrufe unternehmen, bis sie an diese dran kommen. Sie müssen in der Regel niemandem eine Auskunft geben (selbst bei der Polizei nicht)! Ihre persönlichen Daten gehören allein Ihnen!

Falls Sie auf der Telefonnummer 03021782723 anrufen, werden Sie wahrscheinlich niemand erreichen, denn ein potenzieller Abzocker lässt sich ungern zur Rede stellen oder Beweismaterialien liefern (so erkennen Sie oft auch gefälschte Online-Shops).

Wenn meine Recherchen stimmen, fielen die hier beteiligten Hintermänner in der Vergangenheit schon negativ mit der Eintreibung von dubiosen Branchenbuch-Einträgen der DRK Ltd auf.

Eine kurze Geschichte aus meinem Leben: Betrüger hatten vor 10 Jahren ein automatisches Wählprogramm auf meinen PC geschleust, das sich nach Wählvorgang selbst vernichtete. Ein Betrug war somit quasi nicht nachweisbar. Erst Monate später hat die Regulierungsbehörde die entsprechenden Nummern gesperrt. Wer sich wehren wollte, brauchte starke Nerven und viel Ausdauer. Inkasso lief damals über die Telekom-Telefonrechnung, also ist Inkasso oder die Diensteanbieter nicht immer unseriös per se, sondern oft stecken die Tricksereien ein bisschen tiefer. Aus gutem Grund wurden die Informationspflichten für Diensteanbieter verschärft. Vor allem Sonderrufnummern müssen stets eine klare Kostennote angeben. Jemanden zu verwirren, sodass er irrtümlicherweise eine Verbindlichkeit eingeht, wäre ganz klar versuchter Betrug. Zur Aufnahme Ihrer Sprache braucht man übrigens Ihre Einwilligung - insofern ist die in der Mahnung erwähnte "Biometrische Aufzeichnung" mit großer Wahrscheinlichkeit Bullshit.

Mein Tipp: Gehen Sie zur Polizei oder Staatsanwaltschaft und melden derartige verdächtige Machenschaften mit der Bitte um strafrechtliche Würdigung. Lassen Sie sich nicht einschüchtern. Jeder, der sich als Autorität ausgibt, muss sich entsprechend ausweisen können. Seien Sie insbesondere auch bei gefälschten Emails von "Bank", "Finanzamt", "Handelsregister", etc vorsichtig. Google hilft oftmals weiter.

Ihr Chefredakteur des Verbraucherportals
Markus Schiele

PS: Die angebliche "Erschleichung" einer Leistung ist hier nicht gegeben, denn die bedeutet, dass man sich im Vorfeld(!) vornimmt, etwas nicht zu bezahlen, noch bevor man eine gewollte(!) Leistung in Anspruch nimmt. Sie werden also nicht in den Knast kommen ;) Schreiben Sie mir doch gerne, ob Sie sich an die verdeckte Vorgehensweise erinnern (wie z.B. SMS-Kontaktaufnahme & "DHL-Anrufe") oder welche anderen Betrugsfälle Sie erlebt haben. Der Erfahrungsaustausch bringt uns schneller weiter. Deswegen gibt es diese Internetseite :-)

Update 04.11.2014:

Die Schreiben-Flut nimmt nicht ab. Immer mehr Geschädigte ("Anrufblocker", ...) haben sich bei mir gemeldet. Darum nochmal einige tiefere Erkenntnisse:

Bei meinen Recherchen ist mir aufgefallen, dass das Unternehmen in Bulgarien tatsächlich behördlich gemeldet ist. Allerdings taucht die Inkassofirma NICHT bei den deutschen Behörden auf, obwohl derartige Geschäftsbetriebe hierzulande eine vorherige Genehmigung brauchen! Außerdem treffen einen Telediensteanbieter in Deutschland vielfältige Informationspflichten, deren Erfüllung wahrscheinlich nicht nachgewiesen werden kann. Jede gewerbliche SMS oder auch auch z.B. eine Sprachaufzeichnung erfordert Ihre vorherige Einwilligung.

Wichtig: Falls das Unternehmen im Recht ist, könnte es vor Gericht gehen. Die Gebühren müsste es aber vorstrecken, und die sind recht happig! Ich gehe davon aus, dass kein Betrüger das riskieren würde. Es ist alles Bluff und Einschüchterung! Scheuen Sie nicht davor zurück, die Bank der Betrüger zu benachrichtigen.

Die Besucherzahlen dieser Seite sind in den letzten Tagen explodiert, darum habe ich inzwischen ein Musterschreiben verfasst. Forden Sie oben per Email das Musterschreiben an und Ihnen wird ein Licht aufgehen. Man darf mit Ihnen nicht alles machen. Holen Sie Ihre Würde zurück! Unterstützen Sie diese Machenschaften nicht weiter! Lassen Sie sich nicht in irgendwelche Sachen verstricken, denn das Recht ist auf Ihrer Seite! Für meine treuen Email-Abonnenten gibts regelmäßig praktische Rechts-Tipps.

Update 05.11.2014:

Ich habe eine Facebook Gruppe für Inkasso-Geschädigte angelegt. Tauschen Sie sich mit anderen aus. Gemeinsam sind Sie stärker! Außerdem beantworte ich aktuelle Fragen zum Thema und veröffentliche neue Erkenntnisse.

Update 15.11.2014:

Es haben sich bereits etliche Opfer einer neuen Masche bei mir gemeldet: Der Adressat der Inkassonachricht ist bereits vor einigen Jahren verstorben! Für diesen Todesfall-Inkassobetrug habe ich noch kein Musterschreiben. Die Masche ist der Polizei bereits bekannt. Ihnen kann eigentlich nix passieren, denn Verstorbene können keine wirksamen Verträge abschließen. Wenn Sie unbedingt etwas unternehmen wollen, dann werfen Sie das Kuvert vielleicht einfach mit "Adressat verstorben, zurück an Empfänger" in den nächsten Postkasten (Adresse durchgestrichen). Und schicken Sie mir vorher eine Kopie, damit ich die Kontonummern sperren lassen kann.


Kommentare und Kontakt

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Jetzt kommt der Hammer! "...Erkenne ich an..."


Zu den Hintermännern könnte evtl dieser Herr gehören: http://erfahrungs-blog.com/erfahrungen/personen/dionisios-kotsivos/ Denn die International Billing Services Ltd ist bereits mit anderem Bullshit negativ aufgefallen (Verdacht des unlauteren Wettbewerbs, der Täuschung sowie dem gewerbsmäßigen Betrugs.) http://erfahrungs-blog.com/erfahrungen/unternehmen/international-billing-services-ltd/

 
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