Ist der "JV Elite Club" Betrug oder seriös?

- Ein unabhängiger Bericht mit harten Fakten und Zahlen -

Letztes Update: 09.05.2014 Widerrufsrecht und Rückerstattung

Ein kurzer Hinweis an alle hier erwähnten Unternehmen und deren Anwälte: Es liegt in meinem Interesse, eine korrekte Berichterstattung zu liefern. Ungewissheiten und Leserfragen habe ich in der Vergangenheit stets gesammelt und an die Verantwortlichen weitergetragen. Leider haben sich die meisten Unternehmen daraufhin nicht kooperativ gezeigt, da sie vorsätzlich betrügerisch handelten und wollten mich einmal sogar mit Anwaltskosten in Höhe von über 10.000 € einschüchtern und meine Meinung gerichtlich verbieten. Die Meinungsfreiheit hat gesiegt, denn über das Internet haben sich viele Opfer, Insider und andere Zeugen bei mir gemeldet, die mich zu 100% entlastet haben. Im Rahmen meiner journalistischen Meinungsfreiheit breite ich negative und verschleierte Apekte in aller Deutlichkeit aus. Sollten Sie der Meinung sein, dass ich in einem Punkt falsch liege, dann trete ich gerne in einen offenen Dialog mit Ihnen und veröffentliche Ihre Gegendarstellung oder berichtige die Fehler unverzüglich. Gerne gesehen wären auch konkrete Statistiken über die Verdienste Ihrer Mitglieder und Konversionsraten der Leadpakete. Damit könnten Sie jegliche Zweifel ausräumen.

Liebe Leser,
Ihr werdet in diesem Bericht keinen Affiliatelink finden. Ich stehe nicht in Geschäftsbeziehung zu den erwähnten Firmen. Ich bin NICHT Mitglied im JV Club, da ich mit eigenen Unternehmungen mein Geld verdiene. Wenn du Fragen, Anmerkungen oder Ideen hast, schreibe mir eine Email.

Der neueste Schrei im Internet-Marketing-Bereich

Spam

Wortwörtlich. An allen Ecken und enden kreischen die Vertriebsleute ihre Werbung heraus. Rund 7000 Leute seien angeblich schon nach den ersten 4 Wochen dabei (Stand 6.5.). In meinem Postfach waren schon drei JV-Eliteclub-Werbemails von verschiedenen Leuten, und auch Facebook-Gruppen wurden regelrecht zugespamt damit. Seit ein paar Tagen haben mich mehrere meiner treuen Leser angeschrieben und mich um Rat zu diesem neuen Produkt gefragt. Grund genug für mich, mal wieder ausgiebig zu recherchieren und aufzuklären: Ist es Abzocke oder empfehlenswert?

Die Versprechen

Ein überzeugender Geschichtenerzähler macht mit umherwedelnden Geldscheinen ordentlich Stimmung und verspricht, mehr zu verraten, sobald man Name und MailAdresse hinterlassen hat. Hier gingen meine ersten Alarmglocken an. Wenn ein Video verspricht, es seien riesige Summen Geld zu verdienen aber noch kein einziges Wort verliert, worum es geht, dann ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit mal wieder heiße Luft. Denn ganz klar, dieses Geld muss irgendwo her kommen. Meistens sind es die Mitgliedsbeiträge der Mitglieder. "wir sprechen von einem Komplettpaket zum Sofortstart mit garantierten Ergebnissen innerhalb von 48 Stunden!" erklärt eine Werbemmail. Ist dies so zu verstehen, dass Menschen angesprochen werden, die auf der Suche nach schnellem Reichtum sind, oder will man die Hemmschwelle der Anmeldung senken, indem schnelle Ergebnisse garaniert sind? Es wird jedenfalls nicht quantifiziert, wie diese unbestimmten Ergebnisse ausfallen werden. Im ersten Vorstellungsvideo wird außerdem gezielt der fiktive "Max" dargestellt, der neu im Internet-Marketing ist und trotzdem eine Chance auf riesen Summen erhält. Einige Beispiel-Kontostände werden gezeigt. Hier der Link zu dem 18 Minuten langen Video, das man nach der Anmeldung sieht. Ohne gesperrte Zeitleiste.
Bereits ab 39 EUR im Monat bekommt jeder Einsteiger alles an die Hand, um sofort gewinnbringend eine eigene E-Mail Liste aufzubauen und immer wieder zu verdienen – vollautomatisiert per Knopfdruck. Ein Mausklick genügt, und die Liste generiert Geld. Quelle: anlage-stratege.de/jv-elite-club-warum-experten-staunen-und-anfaenger-abraeumen-ein-insider-enthuellt-die-schockierende-wahrheit/
Außerdem wird suggeriert, man solle nichts mehr kaufen und seine Kreditkarte stecken lassen. Genau das ist nicht der Fall, denn am Ende muss man tief in die Tasche greifen, um dabei sein zu dürfen. Aber die Formulierung ist so gewählt, dass sie rein rechtlich gesehen stimmt.

Wer steckt dahinter

Das Impressum der Landingpage liefert die "GD International Ltd., Rafael Bender" in "Ras al Khaimah Al Hamra". Welchen Sinn verfolg jemand, der seinen Firmensitz nach Arabien verlegt? Vielleicht wohnt er dort? An sich nichts Verwerfliches. Es trägt aber bereits den ersten Beigeschmack, dass hier jemand möglicherweise etwas vertuschen möchte. Im Laufe des Berichts wird dir vielleicht noch ein Licht aufgehen.
An vielen Stellen fehlt ein Impressum (oft auch in den Emails) und eine Datenschutzerklärung gänzlich. Kann ja mal passieren. Sei auf jeden Fall vorsichtig, ob du wirklich deine gute Email-Adresse eintragen willst. Obwohl die Rechtssprechung ein Double-Opt-In-Verfahren verlangt, gibt es hier keinerlei Schutzmechanismus. Man könne sich aber am Ende jeder Email mittels Abmelden-Link austragen. In den Youtube-Kommentaren der Videos wurde zeitweilig über Spam geklagt (Siehe Bild). Wichtig: Solltest du indirekt an einem rechtswidrigen Spam-Fall beteiligt sein, kannst DU in Regress genommen werden. Die Emails werden unter anderem von Rafael Bender als Absender geschickt. Vor wenigen Monaten noch hat ein "Tim Bendler" erstmals Details zum Club quer über das Internet publik gemacht - für ihn sei der JVEC quasi die Erlösung von allen Problemen gewesen. Es wird aber nicht behauptet, dass er den Club erfunden hat.
Die Macher stellen sich in den späteren Auftritten leider auch nicht persönlich vor. Ein Cartoon mit professionellem Sprecher übernimmt diese Funktion. Sie selbst bezeichnen sich dort als die "erfolgreichsten Internet-Marketer". Es kann ja durchaus möglich sein, dass sie Wissen und Werkzeuge vermitteln wollen, um eine Gemeinschaft aufzubauen, Werte zu schaffen, oder eine potenzielle Zielgruppe für weitere Entwicklungen zu gewinnen. Einen Rafael Bender habe ich im Ersten Anlauf jedenfalls nicht gefunden. Die anderen Namen der Initiatoren werden nicht erwähnt. Wieso gibt es also von den so erfolgreichen Leuten keine Spur? Nun gut, manche einflussreiche Menschen arbeiten tatsächlich aus dem Hintergrund und treten nicht ins Rampenlicht. Doch wenn jemand die Lizenz zum Gelddrucken hätte, dann würde er das vielleicht eher für sich behalten wollen? Ich muss zugeben, dass ich mein Wissen auch oft weitergegeben habe, allerdings nur im kleinen Rahmen und vor allem, um gemeinsam Projekte zu schaffen. Keine Frage, diese Leute verstehen wirklich etwas vom Marketing. Alle Auftritte sind sehr durchdacht und psychologisch geschickt. Schau genau hin, du kannst sogar noch was lernen. Doch es kommt noch dicker. Lies weiter.

Zahlungsempfänger ist laut Sofortüberweisung die "GSD Master AG" in der Schweiz. Die herkömmliche Vorkasseüberweisung geht entweder an oder über die micropayment AG. Eine kurze Google Suche liefert schnelle Ergebnisse. Martin Schranz schreibt auf seiner Xing Seite (http://www.xing.com/profile/Martin_Schranz7) über sich selbst: "Präsident GSD Master AG, Branche:Internet, Unternehmensgröße:1-10 Mitarbeiter, Beschäftigungsart: Vorstandsmitglied" und "Immer offen für lukrative Erfolgskonzepte. Ich suche ständig gut konvertierende Produkte zum Bewerben. Gerne aus dem Bereich Forex und 'Geld-verdienen' Du bist IT-Jungunternehmer mit einem interessanten Geschäftsmodell und suchst einen Investor oder Businessangel - gerne werfe ich einen Blick drauf!"
Geht es etwa auch hier in diesem Fall in Wirklichkeit um eiskaltes Andrehen von überflüssigen Produkten mittels klassischem Multi-Level-Marketing? Der gleiche Martin Schranz moderierte übrigens ein JV Webinar. Er scheint eine Leitfigur zu sein. Das Team habe in den letzten Jahren 50 Mio Umsatz gemacht, heißt es im Webinar. Ach ja: Ich erinnere an dieser Stelle gerne an das deutsche Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz. Es ist kurz gesagt nur mit BaFin-Lizenz erlaubt, Gelder im Namen anderer zu empfangen und an diese weiterzuleiten. Ein Artikel der "Welt" besagt, dass die Micropayment AG genau deswegen sogar schon in Beobachtung der Behörde stehe. Aber auch eine schweizer AG, die in Deutschland Gelder für den eigentlichen Vertragspartner, eine arabische Briefkastenfirma (?), einsammelt, fiele nach meiner Rechtsauffassung unter das Gesetz.

Das System

Hier der Link zum 12 Minuten langen Video, das das System erklärt. Wer selber Besucher auf seine Seite bringen könne, müsse nichts weiter als die Grundgebühr bezahlen. Ehrlich wird erklärt, dass man mit der Mitgliedsgebühr alleine kein Geld verdienen könne.
Mit der Toolbox erhält man detaillierte Statistiken für seine Landingpages wie z.B. die Konversionsrate (wie viele Leute geklickt haben und wie viele Leute sich angemeldet haben). Ein Email-Autoresponder für das automatisierte Versenden von Mails ist auch mit drin. Viele Erweiterungen sollen noch folgen.
Die Firma ist prinzipiell ehrlich. Es wird gesagt, man mache das Geld verdinene nur einfacher, könne aber nicht die ganze Arbeit abnehmen. Je mehr Arbeit man abgenommen haben möchte, um so mehr Geld wird nötig. Der tatsächliche Erfolg steht trotzdem in den Sternen. Der JV Elite Club verdient immer. Du bist nur der Spieler am Roulette Pokertisch und musst versuchen, die anderen für Dumm zu verkaufen. Darauf ist es angelegt und ich gehe davon aus, dass weniger als 1% der Leute das JV Elite Club System nutzen, um andere Produkte als den JV Elite Club zu vermarkten. Somit entsteht der der klassische Pyramidensystem-Effekt. Die oben verdienen fleißig mit und unten bleiben am Ende immer lange Gesichter. Nach meinen Schätzungen verdienen die allerwenigsten mehr als sie eingebracht haben. Wer nicht wirklich einen ernsthaften Plan zum Online-Verdienst hat, wird hier meiner Meinung nach eher ausgebeutet, als dass er etwas Sinnvolles lernt.

Exkurs

Das Ganze erinnert mich etwas an "Labbyon". Die Landingpages "durfte" man für viel Geld kaufen, denn andere Werbung war verboten. Die Verdienstversprechen waren riesig, sodass über diese Landingpages hunderttausende Leads generiert werden konnten. Geld hat aber nie jemand erhalten, da die Firma noch vor dem Start pleite ging. Nicht besser sah es bei Easy Power Blog aus, die schon nach den ersten Wochen zusammengebrochen sind. Am allerschlimmsten war es beim inzwischen recht bekannten "Empower Network", die 100% Provision versprachen. Dort wird man getrieben, immer noch mehr Produkte zu kaufen. Der Druck ist immens. Denn nur wer etwas selbst gekauft hat, darf mitverdienen, wenn seine Downline dieses Produkt kauf - ansonsten wird die Provision weiter gereicht. Nach oben hin sind die Preise offen, es geht in die tausende Dollar. Die 100% Provision hat sich als Lüge entpuppt, denn viele eigene Verkäufe werden auch nach dem Kauf aller Pakete einfach an die Upline weitergereicht und für jede Transaktion auch noch zusätzliche Gebühren in Rechnung gestellt. Ein anderer Vertrieb (der mich verklagen wollte und damit gescheitert ist) hat mal alle Zwischenmänner willkürlich rausgeworfen und die Spitze konnte die Kohle alleine einsacken.

Preise

Klar. Auch wer kein eigenes Produkt hat und für die Firma als Vermittler arbeiten möchte, muss erst einmal bezahlen. Man sagt sich vielleicht "3x 39€ ist das Risiko wert, wenn ich dafür super-reich werden kann" . Doch wie beim Lotto darfst du nicht enttäuscht sein, falls das Geld ohne Ergebnisse weg ist.
Die Landingpages zum Anwerben der Mitglieder sind im Preis dabei. Nochmal extra kosten die Lead-Pakete, denn eine Landingpage ohne Besucher ist wertlos. Der Preis beträgt rund 175 € für 250 Leads. Doch diesen sieht man glaubich nicht, solange man keine Bezahl-Mitgliedschaft hat.
Kosten der JV-Eliteclub-Pakete
Wenn man auf "Paket jetzt buchen" klickt, erhält man direkt eine Bestellbestätigung per Email. Der deutsche Gesetzgeber schreibt eigentlich vor, einen derartigen Knopf "Jetzt zahlungspflichtig bestellen" zu bennen. Bedenken Sie, dass wenn Sie derartige Produkte bewerben, dass Sie dann ggf. in Mithaftung genommen werden können für Gesetzesverstöße. Immerhin kommt in der Bestellbestätigung der Hinweis: "unbezahlte Bestellungen werden nach 10 Tagen automatisch gelöscht". Auf eine ordnungsgemäße Rechnung hingegen wird man wohl vergebens warten.
Man kann also innerhalb von 48 Stunden Ergebnisse erwarten, muss aber mindestens für drei Monate im Voraus bezahlen und zusätzlich teure Leads kaufen? Ganz ehrlich: Wenn diese Leads so lukrativ wären, dann würde die Firma diese für sich selbst verwenden, zumal sie ja dann keinerlei Verkaufsprovision abgeben müsste. Nun gut, es ist auf jeden Fall ein gutes, sinnvolles Verkaufsargument als Vorteil des Systems. Doch hier wird das Risiko an den Vertriebspartner voll abgewälzt, weil es sich wahrscheinlich mehr rentiert, wenn der VP alles bezahlt? Meine Praxiserfahrung hat gezeigt, dass bei kaufbaren Leadpaketen außerdem meistens schon die Sahne abgeschöpft wurde. Hier wird außerdem noch Druck erzeugt, da die Kontingente begrenzt seien. Und dann wird freudenstrahlend verkündet, dass wieder neue Pakete zu ergattern seien und man sich beeilen müsse, wenn man diesmal zum Zug kommen möchte. An sich stimmt es schon, dass Leads nicht unbegrenzt sind. Und es stimmt, dass Traffic in vielen Fällen Geld kostet. Auf gutefrage.net begibt ein kluger Kopf zu denken: " Ich habe nicht vernommen, wie man das System für sein eigenes Business einsetzen kann, es sei denn, ich setze die gekauften eMail-Adressen dafür ein. Denn sollen mir gehören. Nur mir? Oder erhalten auch andere diese? Aber dann kann ich mir Adressen doch auch anderswo besorgen - oder? Zum Beispiel bei AdressButler; denn da kommen die Adressen her. Der aber verkauft diese nicht an mich exclusiv. Aber gekaufte Adressen bedeuten noch lange nicht, ob diese Leute Interesse an meinem Business oder meinem Angebot haben, weil die sich ja für etwas ganz anderes ursprünglich mal irgendwo in eine Liste eingetragen haben. "
Es ist dir überlassen, ob du zuschlägst. Ich muss zugeben, dass dieser Bericht auch etwas manipulativ ist, denn es besteht die Gefahr, dass du am System nicht teil nimmst, wenn du ihn bis zum Ende liest.

Die Provision

Auf der ersten Ebene 35%, auf der Zweiten Ebene 15%. Nicht viel für ein rein digitales Produkt. Rechne dir aus, wie viel du umsetzen musst, um den Einsatz wieder herein zu bekommen. Seien wir mal ehrlich. Es geht nicht darum, X-Beliebige Produkte zu bewerben, sondern alle hoffen insgeheim darauf, die (flache) Verkaufs-Pyramide durch JVEC-Verkäufe anzufeuern. Alles ist darauf angelegt. Die wohlklingenden Partner-Stufen Silber-Gold-Platin, die man erklimmen kann, um Privilegien zu erlangen; die vorgefertigten Landingpages, ...

Meinungen und Erfahrungsberichte von Mitgliedern

" ich habe vor kurzem den JV Elite Club gefunden. In diesen Vdeos wird auch viel versprochen und auch viel verschwiegen. z.B. dass man mind. 3 x 39 euro zahlen muss um diesem feinen Club beitreten zu dürfen. Dann geht es darum vielen Kontakten Landingpages mit Videos zukommen zu lassen in der Hoffnung das sich jemand einschreibt. Man kann auch Leads kaufen der kleinste Betrag ist dort 175 euro für 250 Leads... nach ein paar Tagen habe ich gelesen dass dieses Geschäft unseriös sein soll und somt bin ich mal wieder raus ...ausser Spesen mal wieder nichts gewesen "
René N. am 04.05.2014 (Name geändert)

" um 18:51 Uhr kam die erlösende Meldung, dass wieder Traffic verfügbar ist. Also habe ich mir ohne lange zu überlegen zwei Landingpages ausgesucht (auf einem Bein kann man so schlecht stehen…) und jeweils die kleinste Traffic-Menge gebucht. Pro Landingpage 250 Klicks für je 175,- €. Meine Investition beläuft sich bis jetzt auf insgesamt 467,- €. Das war am Dienstag… [...] Woher die Besucher gekommen sind, weiß ich nicht. Ich kann nur sehen, dass von meinem bezahlten Kontingent pro Landingpage 10 Besucher “verbraucht” sind. Von irgendwo her sind dann wohl noch weitere 16 Besucher gekommen, vielleicht waren es auch nur meine eigenen Klicks. Mein Guthabenkonto steht noch auf 0,00 €. "
tm-kapital.de/geld-verdienen-mit-dem-jv-elite-club-teil1/

Fazit

Meiner Meinung nach eher eine Luftnummer. Viel Hype um nichts besonderes. Ein klassisches Schema nach dem Motto "Ich besorge dir viel Geld, aber zuerst gib mir ein bisschen Geld!". Die Art, wie die Macher vorgehen, ist jedenfalls keine gesunde Basis für eine nachhaltige Geschäftsbeziehung. Das System ist nicht Betrug per se. Ich möchte nur vorsichtig warnen. Ein weiterer Tropfen im Tal der MLM-Tränen. Ein Grabstein auf dem Friedhof der Networker-Hoffnungen. Willst du Opfer sein?
Ja, es gibt hier Geld zu verdienen. Wie bei einem Schneeballsystem gilt hier: Wer bei den ersten dabei ist und ordentlich hausieren geht, der hat durchaus gute Verdienstchancen. Irgendwann wird die Welle abflachen. Dann gibt es vielleicht eine weitere Entwicklung der Firma, die man wieder mal kaufen muss, und das Spiel geht nochmal eine Runde weiter. Ich Prophezeie: Am Ende wird es viele Verlierer und ganz wenige Gewinner geben.
Du sollten dich eigentlich nur anmelden, wenn du genau weißt, was du tust, und wo deine Risiken sind. Doch das ist offensichtlich gar nicht die Zielgruppe des Systems. Wenn du deine Freunde behalten willst, solltest du dir gut überlegen, ob es eine Anmeldung sinnvoll ist. Denn um deinen Einsatz herein zu bekommen musst du knallharten Vertrieb machen. Die Provisionen sind für digitale Produkte nicht einmal besonders hoch. Ich gehe davon aus, dass der Firmensitz ohnehin in einem Niedrigsteuerland liegt.
Solltest du bereits eine große Downline aus anderen Bereichen haben, mit Menschen die sich auch beim zehnten Mal noch mit großen Hoffnungen aussaugen lassen, dann ist das Modell durchaus interessant für dich. Die beworbenen Tools haben ihre Daseinsberechtigung und werden auch an anderen Stellen gewöhnlicherweise gegen Gebühr bereit gestellt. Sie sind aber alles andere als neu und einzigartig und günstig, sondern werden vermutlich nur als Vorwand benutzt, um das ganze Pyramidensystem seriöser wirken zu lassen. Es darf zwar keiner sagen, weil es dann - meiner Rechtsauffassung nach - schlichtweg illegal wäre, doch es steht im Vordergrund: "Ich zeige dir, wie du Geld verdienen kannst. Verkaufe einfach diese Anleitung, die dir zeigt, wie du Geld verdienen kannst, indem du anderen Leuten gegen Gebühr zeigst, wie Sie Geld verdienen können, nämlich indem Sie diese Anleitung verkaufen". Ja, jeder muss zu seinem Verdienst kommen. Auch ich probiere viele verschiedene Dinge aus, mal mehr oder auch mal weniger erfolgreich. Rund 500000 Besucher habe ich allein durch meinen Journalismus erreicht, ohne für Traffic zu zahlen - es ist also prinzipiell alles möglich. Für Coachings habe ich im letzten halben Jahr auch 1500€ ausgegeben und viel gelernt. Für Einsteiger gibt es aber meiner Ansicht nach nachhaltigere Wege als den JV Elite Club. Die allermeisten Produkthersteller verlangen auch nicht, dass du etwas kaufst, um das Produkt selbst bewerben zu dürfen. Denk mal drüber nach. Eigentlich sollte eine Firma DICH bezahlen, wenn du ihre Produkte verkaufst, und nicht umgekehrt - mit Ausnahme von hochwertigen Franchise-Systemen. Du entscheidest selbst. Die machen ein Angebot und du kannst annehmen oder ablehnen. Du bist alt genug. Brauchst du einen Guru? Ja? Willkommen im Network Marketing.

Exkurs

Denke daran: Erst, wenn du das Geld in den Händen hälst, ist es deins. Bei vielen Systemen wird man dazu ermutigt, das Geld zu reinvestieren (ja, auch hier durch den Kauf von Leadpaketen). Am Ende stellte sich dann z.B. bei der Firma "Bannersbroker" heraus, dass alle Kontostände nur eine Fälschung waren und nicht nur die versprochenen Verdienste, sondern auch die eingezahlten Gelder verschwunden sind. Man durfte dann nochmal bezahlen, um sein Konto für den Unternehmens-Neustart wieder frei zu schalten. Ein echter Galgenhumor. Bannersbroker war aber auch ein lupenreines Schneeballsystem - unter dem Vorwand, man könne sich kostenpflichtige Werbeplätze gewinnbringend zusammenklicken. Die Klick-Arbeit, die der User machen musste, war reine Beschäftigungstherapie. Die beworbene Dienstleistung gab es in Wirklichkeit gar nicht. Ich unterstelle nicht, dass der JV Kontostand nicht ausgezahlt wird. Ich erinnere bloß daran, dass es windige Firmen gibt, vor denen du dich hüten solltest, weil die Chefs laufend Gelder abziehen und deine noch offenen Forderungen dadurch letztlich wertlos werden. Im Falle Bannersbroker wurden die Leute dazu ermutigt, ihre Gelder drin zu lassen, weil die Gewinne durch Reinvestitionen angeblich immer mehr ansteigen sollten. Als keine neuen Opfer mehr von unten nachströmten, brach das System zusammen.

Update 07.05.2014: Die Mitgliederzahlen entschlüsselt

Anmeldezahlen des JV Elite Club und Anteil der zahlenden Mitglieder

Rechts sieht man, dass die Anmeldezahlen relativ konstant sind. Klingt vielleicht gut, doch für ein funktionierenden Schneeball-Effekt müsste diese Kurve eben genau NICHT stetig verlaufen, sondern mit der Zeit stark ansteigen.
Was heißt das konkret: Da nur 35% Provision in der ersten Ebene ausgeschüttet werden, gleichzeitig aber viele mitverdienen wollen, ist pro kopf also prinzipiell nur eine verhältnismäßig geringe Summe drin. Nochmal: Allein durch die Mitgliedsgebühr ist KEIN nachhaltiger Verdienst für ALLE möglich. Es MUSS Verlierer geben, damit andere mehr bekommen. Auch der relative (%-)Anstieg gemessen an den Bestandsmitgliedern wird immer weniger, somit bleibt für alle Beteiligten auch immer weniger Provision! Noch schlimmer: Beim Betrachten der Zahlen ist mir aufgefallen, dass mit zunehmender Mitgliederzahl immer weniger bezahlende Mitglieder (=aktive Landingpages) dabei sind! Bei den ersten hundert sind es noch circa 35%, bei rund 4000 sind es schon unter 25% und bei den neueren Anmeldungen knapp über 10%. Somit dürften unterm Strich per Heute gerade mal 1500 bezahlende Mitglieder dabei sein, auch wenn die Bestellnummer heute die Zahl 5610 trägt.
Erst durch durch besonders viele Nachläufer oder durch von denen gekaufte Trafficpakete kann jemand ernsthaft Gewinn schöpfen. Es müssen sich mindestens rund 2% der gekauften Leads mindestens das Basispaket kaufen, sonst geht die Rechnung nicht auf. Doch jetzt kommts: Die neuen wollen auch was verdienen. Gelingt es denen nicht, schleunigst Nachzügler zu finden (Insbesondere wegen der Sättigung des Marktes), dann werden sie sich abmelden und die Downline bröckelt von unten nach oben wieder weg, am Ende fliegt das ganze System um die Ohren - falls die Mitglieder nicht ein nachhaltiges Geschäft außerhalb der Eliteclub-Mitgliederwerbung erreicht haben sollten. Also, lass dich nicht von deinen ersten Kontoständen täuschen, denn sobald die erfolglosen Mitglieder aus dem unteren Teil der Pyramide aussteigen, wird dein Gewinn sehr schnell abflachen. Es gibt jedoch die Möglichkeit, dass das System durch neue Kauf-Produkte weiter angetrieben wird. Und glaub mir, die wird es geben. Die Kühe wollen gemolken werden. Das kann zwar für neuen Geldsegen innerhalb der älteren und treuen Bestandsmitglieder sorgen, doch irgendwann ist der Drops gelutscht und die Leute lassen sich nicht weiter an der Nase herumführen. Nochmal: Es müssen immer mehr Leute unter dir sein, damit sich das ganze rechnet. Die Erfolglosen werden irgendwann die Schnauze voll haben und nach und nach steigen auch die Höheren aus, weil sie die Erfolglosen nicht mehr aussaugen können.

Update 08.05.2014:

Heute habe ich per Email Werbung für "Projekt95 PRO" (projekt95.net / ?id=153e21&sub=json3) bekommen. Der Verkaufstext weist immense Ähnlichkeiten mit dem Club auf. "Kreditkarte stecken lassen", "Beispiel-Kontoauszüge", "Innerhalb von X Stunden"... aber das Produkt ist ein völlig anderes, der Sprecher ist anders, der Domainregistrar ist anders, und es gibt kein Impressum. Es ist also keine direkte Verbindung ersichtlich. Brisant: Die Email-Adresse habe ich nie irgendwo anders eingetragen als auf einer Impressums-Seite meiner Firma.

Update 09.05.2014: Weitere fragwürdige Aussagen

" [...] Der JV Elite Club schließt in kürze die Türen für neue Mitglieder und wir möchten nicht, dass Sie den Anschluss verpassen!
Der JV Elite Club ist keine Blaupause oder eine Anleitung, kein Seminar, kein Videokurs und kein E-Buch wo Sie die Theorie lernen sondern ein Komplettpaket mit garantierten Ergebnissen innerhalb von 48 Stunden! [...]
PS: 154 Mitglieder haben in den letzten 24 Stunden über 16.320,- Euro nebenbei und ganz vollautomatisch verdient – auf Autopilot. Erfahren Sie mehr Details im Video! [...]
" Email von Rafael Bender am 09.05.2014

16320€ Pro Kopf oder insgesamt?
Liefert der JV Elite Club wirklich garantierte Einkommens-Ergebnisse innerhalb von 48 Stunden? Ich zweifle daran, denn die Clubmitgliedschaft selbst ist nicht "komplett". Die Leadpakete kosten extra.
Schließt der Club wirklich die Türen für neue Mitglieder? Es liegt die Vermutung nahe, es handele sich um eine eiskalte Lüge. Denn dann könnte niemand mehr durch die Vermittlung verdienen. In jenem Fall wettbewerbsrechtlich bedenklich.

Update 09.05.2014: Geld zurück möglich?

Leserfrage: "Person A hat sich bei jv elite Club angemeldet und möchte sich wieder abmelden und ihr Geld zurück bekommen. Die Anmeldung ist zwei Tage alt... Ist das möglich??? In Deutschland gibt es ja gesetzte wo soetwas möglich ist... ??? "
Ich bin leider kein Anwalt und kann daher keine Rechtsberatung, sondern nur eine grobe Einschätzung vornehmen. Deutschsprachige, bzw. auf Deutschland ausgerichtete Angebote müssen ein Widerrufsrecht einräumen. Das Widerrufsrecht erlischt bei vollständiger vorzeitiger Vertragserfüllung der Diensleistung (ähnlich Friendscout-Urteil). Das Widerrufsrecht gilt nicht für gewerbliche Käufer (Jemand der durch Produktverkauf Geld verdienen möchte, kann sich eher schwer rausreden. Es gibt aber Ausnahmefälle, wo es gehen könnte, z.B. wenn offensichtlich Privatleute geködert wurden und der Anbieter nicht ausreichend geprüft hat, ob es wirklich Gewerbeleute sind).
A könnte den Vertrag gemäß BGB wegen Irrtum anfechten. Aber bei wem?
A könnte eine Rückbuchung beim Zahlungsdienstleister veranlassen und abwarten, was dann passiert. Wenn die Forderung rechtens war, kann der Anbieter diese dann gerichtlich durchsetzen.
Oder die Strafverfolgungsbehörden bemühen, wenn A entsprechendes Verhalten vermutest. Laut einer Quelle liegen bereits Ermittlungen vor. Das Angebot fällt aber eher ins zivilrechtliche Wettbewerbsrecht (Spam, Widerrufsrecht, ...), weniger ins Strafrecht (Betrug/Irrtumerzeugung durch falsche Tatsachen oder durch Vertuschung wichtiger Aspekte [Ich werde dies an dieser Stelle nicht werten. Das ist Aufgabe der Staatsanwaltschaft.]; Steuerhinterziehung, ...), denn es ist per se kein reines Schneeballsystem. A erhält wirklich Leads. A erhält einen echten Autoresponder. A erhält gehostete Landingpages. Alles ganz normale Angebote, wie sie tagtäglich im Netz legal zu finden sind.
A könnte auch einfach mal seinem Sponsor (=der, von dem er geworben wurde) die Hölle heiß machen. Zuerst per Mail; bei entsprechendem Verdacht zudem sowohl straf- als auch zivilrechtlich. Nur so werden wir diese unseriösen Angebote nach und nach austrocknen. Indem die Vertriebspartner in Angst und Schrecken leben müssen, wenn sie ein riskantes Geschäft bewerben.

Update 09.05.2014: Hohe Wellen geschlagen

Es tun sich immer weitere brisante Details auf. Ich werde an diesem Punkt die Berichterstattung aus Selbstschutz vorübergehend einstellen. Sollten Sie verdächtiges Verhalten beobachtet haben, scheuen Sie sich nicht, die Ermittlungsbehörden zu kontaktieren.

 
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