Gadgets im Test

Episode I: USB-Multitouch-Gesten-Touchpad

Einleitung:

Nach zunehmenden Schmerzen durch die Benutzung herkömmlicher Mäuse und Trackballs habe ich mich nach Alternativen umgesehen und bin auf Gestenerkennung gestoßen. Ein Hersteller sündhaft teurer Multitouch-Gestenerkennungs-Touchpads „Fingerworks“ wurde von Apple aufgekauft und hat seinen Endkundenvertrieb eingestellt. Jetzt taucht erstmals wieder eine frei erhältliche Alternative auf, die zwar nur 10 Gesten erkennt, allerdings mit 20€ Neupreis (bei Pearl) auch vergleichsweise spottbillig ist. Es wird angeboten unter der Marke "Generalkeys", die bereits von Tastaturen her bekannt ist. Bei meinen Recherchen erkannte ich schnell, dass es wohl baugleich mit den Touchpads von vielen eee-PCs ist - mit einer Ausnahme: Die Anbindung erfolgt nicht über PS/2, sondern über den USB Port.

Spezifikationen/Features

Pearl Bezeichnung: GeneralKeys 2in1 USB-Touchpad mit Gesten-Erkennung & Nummernblock
Weiterer Hersteller: SPEED STP600 USB Smart Pad
Ursprünglicher Engineer: ELAN
Model-Nr. laut Typenschild: STP-600
Stromversorgung über 5V USB
Erkennt 10 Gesten
Maße: 82 x 105 x 13 mm (L * B * H)
Touchpadgröße: 65 x 49 mm, nicht ganz so mini wie mein Notebook-Touchpad.
Hardware ID: USB\VID_05A4&PID_2000&MI_01

Auspacken / Handbuch

Wie bei Pearl üblich werden die Artikel relativ lose in den Karton gepackt. Die Verpackung ist leicht zu öffnen und enthält eine CD, ein Deutsch-Französisches Handbuch und das Pad selbst.

Installation/Treiber

Windows XP

Das Gerät wird als „Smart-Pad“ sofort erkannt und installiert. Dadurch hat man allerdings nur den Funktionsumfang eines einfachen Touchpads (nichtmal scrollen). Die beigefügte CD enthält das Passende Programm zur Steuerung der Gesten. Soweit keine Probleme.

Windows 7

Unter Windows 7 verläuft die Installation noch reibungsloser. Sämtliche Software ist bereits ab Werk eingebettet. Plug and Play, wie es sein sollte.

Treiberupdate

Ein Versuch, die mitgelieferten Treiber (Version 7.0.4.0?) vom Februar 09 auf eine neue Version 7.0.5.0 vom Dezember zu updaten war insofern erfolgreich, dass die Installation im Gerätemanager vollzogen wurde und in den Mausoptionen neue Bilder zu sehen sind, war insofern allerdings ein Reinfall, da er bei jedem Maus-Optionen-Aufruf nach der Installationsdatei (*.msi) fragt, die ich nirgends gefunden habe. In meinen Augen hat sich das Zoomverhalten bei den neuen Treibern gebessert.

Erster Eindruck / Look and Feel

Die Oberfläche ist fein angeraut und dadurch etwas schwergängig, aber nicht so rau wie das Touchpad meines Samsung Q45 Notebooks. Den weißen Aufdruck kann man spüren, stört aber nicht. Die Linke und rechte Maustaste hat einen sehr harten und lauten Druckpunkt. Sie sind allerdings nicht zwingend nötig, da man die beiden Funktionen auch über Berührung des Touchpads erreichen kann. Mir ist allerdingsaufgefallen, dass die Oberfläche beim Berühren ganz leicht eindrückt bzw. scheppert. Darüber hinaus erkennt das Ding bisher nicht jeden meiner Klicks.

Rutschfeste Gumminoppen auf der Unterseite sorgen für Halt.

Präzision des Touchpads ist definitiv gegeben. Die Beschleunigung empfindet jeder als anders, darüber möchte ich kein Urteil ablegen. Touchpads sind in der Regel etwas langsamer in der Handhabung. Bei Markierungsarbeiten hakt das Teil manchmal. Dafür sind Touchpads allgemein nicht sonderlich geschaffen.

10 Gesten kurz vorgestellt

  1. Linke Maustaste – Einfaches anippen mit einem FInger
  2. Mittlere Maustaste/Scrollen – Mit 2 Fingern gleichzeitig antippen
  3. Horizontal/Vertikales Scrollen – 2 Finger gleichzeitig aufsetzen und horizontal/vertikal verschieben. Für mich war die Bewegung anfangs zu ruckartig, man kann sie allerdings in den Optionen etwas zähmen.
  4. Bildschirmlupe – Ein Finger drauflassen, mit dem anderen einen Doppelklick
  5. Drehen – Zwei Finger aufsetzen, einen um den anderen kreisen lassen – funktioniert anscheinend nur in Bildbetrachtern
  6. Zoomen – Beide Finger aufsetzen und spreizen oder zusammenführen. Funktioniert in Word, Bildbetrachter, PDF Reader, Internetexplorer, …
  7. Rechte Maustaste – Drei Finger aufsetzen
  8. Fenster Wechseln (Alt-Tab) – Drei Finger aufsetzen und nach unten verschieben, danach nach links oder nach rechts verschieben, um Fenster auszuwählen
  9. Explorer anzeigen – Drei Finger aufsetzen und nach oben schieben
  10. Bild auf / Bild ab – Drei Finger aufsetzen und nach links oder rechts verschieben

Rechnerfunktion

Durch Druck auf die Mode-Taste oben links wechselt man auf den Nummernblock, angezeigt durch eine blaue Leuchtdiode. Sie ist blendend hell. Die Linke Maustaste ruft nun den Windows-Rechner auf, die Rechte dient als Backspace-Taste. Die Anordnung ist anders als auf herkömmlichen Nummernblöcken, stellt allerdings kein Problem dar.

Der Rechner ist außerdem nicht blind zu benutzen, da man sich sonst schnell vertippt. Daher unterliegt das Pad einem herkömmlichen externen Numerischen Keypad.

Fazit:

Ein lohnender Kauf für Desktop-PCs. Z.B. Surfen im Netz macht damit wirklich Spaß. Als Notebooknutzer erfährt man etwas weniger Nutzenvorteil, da gängige Touchpads bereits einige Grundfunktionen beherrschen.